"Halb Mensch"
Ein Raum, eine Frau, ein paar Discokugelscherben. Sonja Pikart steht am Fenster und versucht dabei, seriös auszusehen. Seit 4 Uhr morgens hat sie trainiert, meditiert und geräuchert – sowohl Tofu als auch böse Geister. Jetzt fragt sie sich, wie viele Weltkriege wohl schon entstanden sind, weil irgendeine Wohlfühlapp einem Faschisten gesagt hat: „Alles darf da sein. Du bist genug.“
Die Welt vor der Tür würde Sonja gerne als apokalyptischen Alptraum bezeichnen, doch eigentlich ist alles so wie immer: manches ist so furchteinflößend, dass man es verdrängen muss, aber es gibt auch NGOs, Eis und Faultierbabys. Würde sie überhaupt merken, wenn ein Punkt kommt, an dem die Stimmung kippt? Solange sie sich hier drin um ihr Kimchi kümmern kann, ist ja eigentlich alles gut. Es ist schön, gebraucht zu werden. Mit Herzenswärme ein Kohlgemüse zu nähren, das kann eine KI nämlich nicht.
Es beginnt eine fantastische Sci-Fi Reise in die eigene Seele, ein komischer Traum von einer verschlimmbesserten Welt, eine Suche nach Menschlichkeit in einer wiederverwendbaren Piñata.
Halb Mensch - eine U- und Dystopie
Anmerkung: Dieser Pressetext hat ChatGPT in den Arsch getreten.
"Ein edles Stück Kleinkunst" (Die Presse)
"Ebenso kluges wie komisches Kabarett der obersten Spielklasse" (Falter)
"Das ist große Kunst." (Süddeutsche Zeitung)
PREMIERE: 17.01.24 im Kabarett Niedermair, Wien
Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kabarettpreis 2024 (Hauptpreis)
Ein Spatz, ein Wunsch, ein Volksaufstand
„Das ist schon ein bisschen Tierquälerei“, denkt sich der Spatz, aber ihn fragt ja keiner. Seit Stunden hockt er mit 49 Leidensgenossen in einem muffigen Käfig auf
dem Wochenmarkt. Alle paar Minuten drückt ein Kunde der Spatzenverkäuferin Geld in die Hand, um sich ein Vögelchen herauszunehmen, ihm einen Wunsch ins Ohr zu flüstern und es dann freizulassen.
Das Tier wird natürlich an der nächsten Ecke eingefangen und am Morgen wieder als fliegender Glückskeks weiterverkauft. Aber lange wird er das nicht mehr mit sich machen lassen, der
kleine Spatz. Wenn ihm noch ein einziger dahergelaufener Marktbesucher seinen Mundgeruch ins Gesicht pustet, dann platzt ihm der Kragen! Er plant einen Aufstand,
eine Revolution, er wird sich befreien! Nur wie – das weiß er noch nicht.
In einer Welt voller Gesetze, Vorschriften und Erwartungen entdeckt Sonja Pikart einen wütenden Pöbel in ihrem
Herzen.
Ihr ist klar geworden: wenn es nicht deine Familie ist, die deine Psyche kaputtmacht, dann wird der Rest der Welt das schon
erledigen. Wohin du auch gehst, du gehst nirgendwo hin, wenn du nicht die AGBs rezitiert hast und dein Passwort mindestens einen klingonischen
Klicklaut enthält. Man kann ja nicht mal mehr demonstrieren, ohne vorher nachzuschauen, ob Tränengas kontraindiziert ist
bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin B12.
Setzen wir uns also zur Wehr: Ohne noch vorher zu überprüfen, ob Gewehrläufe ein gutes Ökosystem für Gänseblümchen sind, ziehen
wir los, wie eine Horde amoklaufender Pfadfinderinnen missachten wir die Hinweise des Herstellers, verbrennen alle Sicherungskopien und machen uns bereit für unseren inneren Volksaufstand!
Ein Kabarett über Selbstbefreiung, Aufruhr und Unabhängigkeit.
Premiere 15.04.2021 im Orpheum in Wien
Metamorphose
Als Sonja Pikart eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand sie sich zu einer postmodern-heterosexuellen, keltisch-mitteleuropäischen, neopositivistisch-atheistischen, progressiv-liberalen New-Wave-Punk-Frau verwandelt.
Seitdem ist sie auf der Suche.
Nach ihrem Identitätsklischee. Nach geistiger Gesundheit und einer dazu passenden Subkultur. Nach ihren Freunden, die früher mal cool waren und es vielleicht auch mal wieder werden - sobald die Kinder groß sind...
In ihrem zweiten Programm stellt Sonja Pikart die Frage nach der eigenen Identität. Mit aberwitzigen Geschichten, absurden Einblicken ins menschliche Schubladendenken und bösartig-morbiden Gegenüberstellungen zeigt sie, dass es nichts gibt, was uns unserem Wesen näher bringen kann, als die Metamorphose.
Premiere am 22.11.2018 im Theater am Alsergrund
Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kabarettpreis 2019 (Förderpreis)
Gluten Abend!
In ihrem ersten Kabarettprogramm "Gluten Abend!" beschäftigte sich Sonja Pikart mit abstrusen Nahrungsmittel-unverträglichkeiten, den Träumen und Hoffnungen selbsternannter Künstler, Mord und Totschlag in veganen Kochforen, der großen Frage nach dem Sinn des Heiratens und nicht zuletzt - der Weltherrschaft!
In schweren Zeiten, wo psychologische Kriegsführung in Internetforen stattfindet und die Schwarmdummheit beim Public Viewing um sich greift, wo die Hippieroute versperrt ist und die Produktvielfalt uns in
den Wahnsinn treibt, da – auch da – erscheint uns ein Licht im Dunkeln der menschlichen Grausamkeit.
Denn wenn der letzte Matcha geschlürft, die letzte Gojibeere geknabbert und der letzte Chia-Pudding vertilgt wurde, dann werdet Ihr
merken, dass man Brot doch essen kann.
Danke dafür.
Danke für diesen Abend.
Danke, Gluten.
Ausgezeichnet mit dem Neulingsnagel 2015